Das Stroke-Einsatzmobil, kurz „STEMO“ genannt, wurde zusammen mit der Berliner Feuerwehr – sie ist in Berlin für den Rettungsdienst zuständig – und MEYTEC – einer führenden Firma für telemedizinische Ausrüstung – geplant und gebaut. Der neue Rettungswagen verfügt über einen mobilen Computertomographen und die notwendige Ausstattung für Labordiagnostik vor Ort. Das STEMO-Team besteht aus einem Neurologen mit zusätzlicher Notarztqualifikation, einem Rettungssanitäter und einem Radiologieassistenten. Das STEMO ist telemedizinisch mit dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin in der Charité für die Bildbefundung und in komplizierten Fällen auch für die Videountersuchung verbunden. Weiteres Potential dieser mobilen Versorgungseinheit liegt in einer verbesserten Zuweisung der Schlaganfallpatienten in ein Krankenhaus mit oder ohne spezielle Interventionsmöglichkeiten und einer neuen Plattform für innovative Therapien innerhalb der „Golden Hour“ des Schlaganfalls.
Während der Pilotphase des Projekts zwischen Februar und Mai 2011 wurde das STEMO in Hinblick auf seine technische Stabilität und organisatorische Zuverlässigkeit getestet. Seine Sicherheit und die Wirksamkeit bezüglich der Zeit vom Notruf bis zum Behandlungsbeginn wurden dann in einer großen kontrollierten Studie evaluiert. Hierfür wurden die Werte des STEMOs mit den Werten aus alternierenden Wochen ohne STEMO-Verfügbarkeit verglichen. Diese Studie belegte, dass die prähospitale Anwendung der Thrombolyse nicht nur die Zeit bis zum Behandlungsbeginn um ca. 25 min verkürzte, sondern auch den Anteil der Patienten, die thrombolysiert wurden, um 50 % steigerte. Darüber hinaus wurden mehr Patienten in ein geeignetes Krankenhaus eingeliefert. In einer Berlin-weiten Studie wird bis Ende 2019 der Effekt der STEMO-Versorgung auf das funktionelle Outcome untersucht.